Geodaten Glossar


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A

AAA®-Modell

AFIS - ALKIS - ATKIS®. Das AAA®-Modell soll dazu dienen, die Grunddatenbestände von ATKIS, ALKIS und AFIS (die sog. Geobasisdaten) zu einem Grunddatenbestand der Geodaten des amtlichen Vermessungswesens der Bundesländer zusammenzuführen.

AFIS®

Der amtliche Nachweis der Lagefestpunkte, Höhenfestpunkte und Schwerefestpunkte wird in einem eigenen amtlichen Festpunktinformationssystem AFIS® vorgenommen. AFIS ist Teil des AAA-Modells.

ALKIS®

Amtliches Liegenschafts-Kataster-Informations-System. ALKIS® ist die Integration der bislang getrennt geführten Komponenten Liegenschaftsbuch und Liegenschaftskarte in einem System. Originäres Datenformat ist die einheitliche Normbasierte Datenschnittstelle NAS. ALKIS ist Teil des AAA-Modells.

ATKIS®

Amtliches Topographisch-Karthographisches Informationssystem ATKIS®. Enthält die Informationen der topographischen Karten in Vektorform. ATKIS stellt digitale Landschaftsmodelle, digitale Geländemodelle, digitale Topographische Karten und digitale Orthophotos zur Verfügung. ATKIS ist Teil des AAA-Modells.

B

Basisdaten

Siehe Geobasisdaten.

Bezieherverfahren

Siehe NBA.

C

CSV-Format

Comma-separated Values. Textdatei im ASCII-Format zur Speicherung oder zum Austausch einfach strukturierter Daten ohne die Möglichkeit, Geometrien zu beschreiben. Ein Objekt wird in einer Zeile beschrieben, wobei die einzelnen Datenfelder durch ein spezielles Zeichen voneinander getrennt werden: Im englischsprachigen Raum üblicherweise das Komma, im deutschsprachigen Raum üblicherweise das Semikolon. Um diesen Datenfeldtrenner wiederum als normalen Text in den einzelnen Datenfeldern nutzen zu können, werden Textbegrenzungszeichen verwendet: üblicherweise einfache Hochkomma oder Anführungszeichen. Der erste Datensatz einer CSV-Datei ist üblicherweise ein Kopfdatensatz, der die Spaltennamen definiert. Microsoft Excel oder OpenOffice Calc sind in der Lage, CSV-Dateien zu importieren, wobei die Interpretation der Inhalte nicht immer glückt. Z.B. macht Excel aus dem Text „1/2“ das Datum „01.02.1970“, wenn dieser Text nicht in Textbegrenzungszeichen geschrieben wird.

D

Datenmodell

Modell von Gegenständen (den sog. „Objekten“) der realen Welt (im relevanten Kontext), die in einer Datenbank abgebildet werden sollen, sowie die Beziehungen zwischen diesen Objekten und deren attributiver Ausprägung.

DesktopGIS

Im Unterschied zu einem WebGIS wird mit DesktopGIS oder Fach-GIS (häufig auch einfach „GIS“) solche GIS-Software bezeichnet, die als lokal auf dem PC installierter Einzelarbeitsplatz für Datenerfassung, -bearbeitung und vor allem -analyse verwendet wird.

DGM

Digitales Geländemodell. Repräsentiert die Erdoberfläche ohne Vegetation und Bauwerke zur höhenmäßigen Beschreibung des Geländes. Das DGM besteht aus regelmäßig oder unregelmäßig verteilten Geländepunkten. Das DGM1 der Landesvermessung in M-V besteht z.B. aus einem 1×1-Meter-Gitter, wobie jeder Gitterknoten mit einer Höheninformation versehen ist. Aus dem DGM lassen sich Isoliniendarstellungen, Schummerungsdarstellungen oder auch farbcodierte Höhendarstellungen ableiten.

DLM

Digitales Landschaftsmodell. Einfache zweidimensionale Beschreibung von topographischen Objekten nach Lage und Form in einem Landeskoordinatensystem, sowie in ihren Eigenschaften durch Attribute (beispielsweise Straßencharakteristiken, Vegetationsmerkmale). Durch spezielle Aufbereitung der Daten des DGM und des DLM entsteht die DTK.

DOP

Digitales Orthophoto. Georeferenziertes und maßhaltiges digitales Luftbild im Maßstab 1:10.000. Die DOP werden originär auf das Koordinatenreferenzsystem ETRS89 bezogen. In diesem Referenzsystem beträgt die äußere Genauigkeit ca. 30 bis 40 cm. Obwohl ein DOP durch photogrammetrische Verfahren maßhaltig gemacht wird, bleiben im Gegensatz zu sog. „TrueDOP“ perspektivische Verzerrungen und sichttote Bereiche durch Umklappungseffekte von Gebäuden im Bild enthalten.

DTK

Digitale Topographische Karte in den Maßstäben 1 : 10.000, 1 : 25.000, 1 : 50.000, 1 : 100.000, 1 : 250.000, 1 : 750.000, 1 : 1.000.000. Die DTK wird vollständig aus den Datenbeständen der DLM-Basis (Grundrissinformationen) und des DGM (Höhenlinien) abgeleitet, nach einer neuen modernen Kartengrafik signaturiert und im Rasterformat gespeichert. Die DTK wird landesweit auch als Web Map Service angeboten.

DXF

Drawing Interchange File Format. Ein von der Fa. Autodesk spezifiziertes, offen dokumentiertes und auch offen lesbares Dateiformat für einen externen interpretierbaren Datenaustausch zwischen (ursprünglich) AutoCAD-Systemen. Da in der CAD-Welt keine objektbasierte Darstellung und Speicherung angestrebt wird, können außer der rein geometrischen Form eines (GIS-)Objekts nur wenige weitere Informationen mittels DXF transportiert werden. Ein Flurstück beispielsweise mit seiner Information zu Flurstücksnummer oder Flurstücksfläche ist in DXF nur als reine Umringslinie ohne weitergehende objektspezifische Bedeutung enthalten.

E

EPSG

Die European Petroleum Survey Group Geodesy (EPSG) ist eine Arbeitsgruppe der europäischen Öl- und Gaserkundungsunternehmen, die 2005 durch das Surveying and Positioning Committee der International Association of Oil & Gas Producers (OGP) abgelöst wurde. Die EPSG ist bekannt geworden durch den Aufbau ihres Systems von weltweit eindeutigen Schlüsselnummern geodätischer Datensätze wie Koordinatenreferenzsysteme, Referenzellipsoide oder Projektionen (die sog. EPSG-Codes). Die in MV wichtigsten EPSG-Codes sind

  • EPSG:5674 (Gauß-Krüger-Abbildung, Krassowski-Ellipsoid, 3°, 4. Streifen),
  • EPSG:25833 (ETRS89, 33. Zone),
  • EPSG:5650 (ETRS89, 33. Zone mit führender „33“ im Rechtswert),
  • EPSG:3857 (WGS84 Web Mercator - das „Google-Koordinatenreferenzsystem“).

ETRS89

European Terrestrial Reference System 1989. In Mecklenburg-Vorpommern wurde mit der Umsetzung von ALKIS® das europaweite Koordinatenreferenzsystem ETRS89 (Referenzellipsoid WGS84) eingeführt. Abbildung ist die Universale Transversale Mercatorprojektion (UTM).

F

Fachdaten

Siehe Geofachdaten.

Fach-GIS

Siehe DesktopGIS.

G

Geobasisdaten

Amtliche Geodaten, die Flurstücke, Grundstücke, Gebäude und Topographie anwendungsneutral in ihrer Geometrie und ihrem Inhalt beschreiben (z.B. die Daten des Liegenschaftskatasters, topografische Karten, Luftbilder, Adressen, Koordinaten).

Geodätisches Datum

Beschreibt die Lage (Position und Orientierung) und den Maßstab eines zwei- oder dreidimensionalen Koordinatenreferenzsystems, wobei als Bezugsfläche ein geeignetes Referenzellipsoid zugrunde liegt. Amtliche Geodaten beziehen sich auf das europäische Referenzsystem ETRS89 mit Bezug auf das Ellipsoid WGS84. Gelegentlich Verwendung findet bei uns aber auch noch das „Rauenberg-Datum“ („RD“, häufig irreführend auch „Potsdam-Datum“ genannt), das auf dem Bessel-Ellipsoid basiert und das Pulkovo-Datum, das auf dem Krassowski-Ellipsoid basiert. Erst das geodätische Datum beschreibt das Koordinatenreferenzsystem vollständig - die Angabe des Koordinatensystems (z.B. „Gauß-Krüger“) reicht nicht aus!

Geodaten

Rechnerlesbare Geoinformationen.

Geodateninfrastruktur GDI

Die technologischen und organisatorischen Maßnahmen und Einrichtungen (sowie begleitende politische Entscheidungen), die sicherstellen, dass Methoden, Daten, Technologien, Standards, finanzielle und personelle Ressourcen zur Gewinnung und Anwendung von Geoinformationen zur Verfügung stehen. Kernelemente einer GDI sind die Geodaten und deren Metadaten. Der Datenaustausch innerhalb einer GDI wird über OGC-konforme Web-Dienste realisiert (z.B. WMS und WFS).

Geographische Koordinaten

Die Erdoberfläche kann nur mittels geographischer Koordinaten eindeutig abgebildet werden, kartesische Systeme weisen wegen der Krümmung der Erdoberfläche ab einer bestimmten Ausdehnung immer Verzerrungen auf. Geographische Koordinaten werden in Breite und Länge angegeben. Breitengrade (Latidude, „lat“) werden dabei vom Äquator aus bis zum jeweiligen Pol gezählt, Längengrade (Longitude, „lon“) werden von einem willkürlichen Nullmeridian nach Osten und Westen bis jeweils 180° gezählt.

Geofachdaten

Thematische Daten mit Raumbezug (z.B. Daten der Bauleitplanung, des Umwelt- und Naturschutzes, der Statistik etc.). Geofachdaten werden in der Regel als Vektordaten gespeichert.

Geoinformationen

Informationen über Objekte und Sachverhalte mit Raumbezug.

GeoJSON-Format

Ein offenes, d.h. ohne (lizenz-)rechtliche oder technische Einschränkungen nutzbares Datenformat, um geographische Daten zusammen mit ihren nicht-räumlichen Attributierungen mit Hilfe der „JavaScript Object Notation“ (JSON) zu beschreiben. Eine GeoJSON-Datei kann sowohl punktförmige, linienförmige als auch flächenförmige Objekte enthalten. Sie enthält keinerlei Aussagen über die Darstellung der Inhalte. Geometrien werden grundsätzlich als geographische Koordinaten auf dem WGS84-Referenzellipsoid angegeben (EPSG:4326).

GeoPackage-Format

Ein offenes, d.h. ohne (lizenz-)rechtliche oder technische Einschränkungen nutzbares Datenformat, das Daten- und Metadatentabellen in einer SQLite-Datenbankdatei speichert. In einem GeoPackage können Vektor- oder Rasterdaten sowie deren Attribute inkl. aller Metadaten (z.B. Styling) enthalten sein. Es können verschiedene punkt-, linien- oder flächenförmige Featureklassen enthalten sein. Das Format ist ganz besonders für mobile Anwendungen im Offline-Modus interessant, kann aber auch für jeden beliebigen file-basierten Datenaustausch verwendet werden.

GML-Format

Geography Markup Language. Wurde vom OGC als freie Spezifikation festgelegt und ist identisch mit der ISO-Norm 19136. GML beschreibt Objekte z.B. in Bezug auf ihren Inhalt, die Geometrie, das Koordinatenreferenzsystem usw. , aber weniger in Bezug auf ihre Visualisierung. GML wird auch in der Normbasierten Austauschschnittstelle ( NAS) angewendet. GML ist das Ausgabeformat von Web Feature Services.

großmaßstäbig

Der Maßstabsbereich mit einer relativ kleinen Maßstabszahl. „1 : 1.000“ wäre auf Kreisebene großmaßstäbig.

K

Kartesische Koordinaten

kleinmaßstäbig

Der Maßstabsbereich mit einer relativ großen Maßstabszahl. „1 : 100.000“ wäre auf Kreisebene kleinmaßstäbig.

KML-Format

Keyhole Markup Language. Ist ein Standard des OGC und wurde bekannt durch die Anwendung in dem Programm Google Earth. Als geodätisches Referenzsystem wird ausschließlich das World Geodetic System 1984 verwendet, d. h. sämtliche Koordinaten werden mit geografischer Länge und Breite angegeben.

Konsistenz

Meint im Zusammenhang mit Geoinformation die geometrische und semantische Widerspruchsfreiheit von Daten bezüglich eines definierten Datenmodells.

Koordinatenreferenzsystem

Ein Koordinatensystem, das durch Verknüpfung mit einem geodätischen Datum auf die reale Welt bezogen ist. Koordinatenreferenzsystem = Koordinatensystem + geodätisches Datum. Die Katasterverwaltungen in M-V arbeiten mit dem Koordinatenreferenzsystem ETRS89. Üblicherweise wird der Rechtswert bei ETRS89 sechsstellig angegeben (resultierend aus der Entfernung vom Hauptmeridian in Metern plus einer Additionskonstanten von 500.000, um negative Koordinatenwerte zu vermeiden). Das entspricht für die Zone 33 dem EPSG-Code 25833. In M-V ist dem Rechtswert bei Geobasisdaten nach Landesbezugssystemerlass (Stand 2005) die sog. „Zonenkennzahl“ 33 voranzusetzen, so dass der Rechtswert achtstellig wird. Obwohl es sich ebenfalls um ETRS89-Koordinaten derselben Zone handelt, liegen die entsprechenden Punkte 33.000.000 Meter weiter östlich. Es handelt sich also um ein eigenes Koordinatenreferenzsystem: Eine Koordinate in ETRS89 mit vorangestellter „33“ für die Zone 33 entspricht dem EPSG-Code 5650.

Koordinatensystem

Auch: Abbildung. Dient der Positionsangabe von Punkten im Raum mittels der Angabe von Zahlenwerten, der sog. Koordinate. Im geodätischen Bereich findet das Kartesische Koordinatensystem mit (rechtwinkligem) Rechts- und Hochwert Verwendung. Hierzulande gebräuchliche geodätische Koordinatensysteme sind beispielsweise die Gauß-Krüger-Abbildung oder die modernere UTM-Abbildung. Die Abbildung von Punkten der Erdoberfläche in der Ebene erfolgt in einem Koordinatenreferenzsystem: Koordinatenreferenzsystem = Koordinatensystem + geodätisches Datum.

M

Metainformationen

Meint im Zusammenhang mit Geoinformation Daten über die Geodaten in Bezug auf z.B. Qualität, Entstehung, räumlicher Ausdehnung, Datenstruktur, Nutzungsbedingungen oder Kosten.

N

NAS-Format

Normbasierte Austauschschnittstelle. Datenschnittstelle (d.h. Datenformat) zum Austausch von amtlichen Geoinformationen der Geoinformationssysteme des AAA-Modells.

NBA

Nutzerbezogenen Bestandsdatenaktualisierung. Mit dem NBA-Verfahren wird der Nutzer laufend mit Änderungen zu einer von ihm praktizierten Sekundärhaltung von ALKIS-Bestandsdaten versorgt. Datenformat ist NAS. Die Datenbereitstellung im NBA-Verfahren erfolgt entweder stichtagsbezogen (Differenzdaten, die nur den jeweiligen Stand zum Aktualisierungstermin beinhalten) oder fortführungsfallbezogen (Änderungsdaten, die alle Veränderungen, die seit der letzten Aktualisierung stattgefunden haben, in zeitlicher Reihenfolge beinhalten).

O

OGC

Open Geospatial Consortium. Eine nicht-profitorientierter internationaler Zusammenschluss von Vertretern aus dem öffentlichen, gewerblichen und wissenschaftlichen Bereich, der versucht, durch die Definition von Spezifikationen geographische Informationen und Dienstleistungen netz-, programm- und plattformübergreifend zugänglich zu machen. Die bekanntesten verabschiedeten Standards sind die Web-Dienste WMS und WFS.

Orthophoto

siehe DOP

Q

Qualität

„Qualität ist die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit (eines Produkts, einer Dienstleistung) bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen“ (DIN ISO 8402, 1992). Qualität bezieht sich immer auf eine bestimmte Anwendung und ist daher relativ. Grundlegende Qualitätsmerkmale in Bezug auf Geoinformationen sind insbesondere Aktualität, Genauigkeit, Vollständigkeit und Konsistenz.

R

Rasterdaten

Digitale Bilddaten in Matrixform (Zeilen-Spalten). In der GIS-Welt sind es in der Regel Rasterbilder mit einem geographischen Raumbezug wie zum Beispiel DOPs. Rasterdaten sind aber auch digitale Fotos, gescannte Pläne etc. Die einzelnen Bildelemente heißen Pixel.

Redundanz

Im Zusammenhang mit Geoinformation wird mit Redundanz das Vorhandensein von mehrfach geführten bzw. erfassten identischen Informationen bezeichnet. Das Gegenteil, also Redundanzfreiheit, meint die exklusive Erfassung und Pflege einer Information ausschließlich durch den Datenherrn (z.B. das zuständige Fachamt) und ist das erstrebte Ziel der WebGIS-Architektur des Landkreises Vorpommern-Rügen.

Referenzellipsoid

Ein Rotationsellipsoid, dessen Dimension und Lagerung so gewählt wird, dass es sich dem Geoid (d.h. dem unregelmäßigen Körper der Erde) im Vermessungsgebiet optimal anpasst. Das Referenzellipsoid ist Bezugsfläche für die Lagekoordinaten im Vermessungswesen, wobei verschiedene Länder unterschiedliche jeweils bestanschließende Ellipsoide in verschiedenen Lagerungen verwenden. Auf dem Referenzellipsoid können Punkte in Länge und Breite bestimmt werden (also sphärische oder geographische Koodinaten). Durch eine geeignete Abbildung wie z.B. UTM können diese geographischen in rechtwinklige Koordinaten in einem planen Koordinatensystem überführt werden. Ältere hierzulande im Einsatz befindliche sog. „lokale“ Referenzellipsoide sind das Bessel- und das Krassowski-Ellipsoid. Das neuere WGS84-Ellipsoid findet als sog. „globales“ Referenzellipsoid weltweit Verwendung und ist Grundlage für das Koordinatenreferenzsystem ETRS89.

Raumbezug

Verknüpfung von Fachdaten mit einer Position auf der Erdoberfläche. Von direktem Raumbezug spricht man, wenn den Daten direkt Koordinaten zugeordnet werden. Ein indirekter Raumbezug entsteht, wenn sich Daten auf andere raumbezogene Informationen wie Flurstücksbezeichnung, Adresse, Gemeindekennziffer oder ähnliches beziehen.

S

Sachdaten

Die zu einem punkt-, linien- oder flächenförmigen Objekt gehörenden beschreibenden Informationen (die „Attribute“), die gemäß einem definierten Datenmodell gespeichert werden.

Shape-Format

Das Datenformat Shapefile (oft Shape genannt) ist ein von der Firma ESRI für die Software ArcView entwickeltes Format für Geodaten und war lange Zeit der Quasi-Standard im (Desktop-)GIS-Bereich. Ein Shapefile ist keine einzelne Datei, sondern besteht aus (mindestens) drei Dateien:

  • .dbf dient zur Speicherung der Sachdaten im dBASE-Format
  • .shp dient zur Speicherung der Geometriedaten
  • .shx dient als Index der Geometrie zur Verknüpfung mit den Sachdaten

Ein Shape enthält immer nur entweder Punkte, Linien oder Flächen. Der Shape enthält keinerlei Aussagen über die Darstellung der Inhalte. Das vom Ersteller des Shapes erzeugte Design kann jedoch in einer zusätzlichen Datei gespeichert und dann zusammen mit dem Shape wieder geladen werden. Ebenso enthält der Shape keine Aussage über das verwendete Koordinatenreferenzsystem. Diese Angabe kann aber ebenfalls in einer gesonderten Datei erfolgen (.prj).

SQL

Structured Query Language (deutsch: strukturierte Abfragesprache). Quasi-Standard-Abfragesprache für relationale Datenbanken. Stellt eine Reihe von Befehlen zur Abfrage und Manipulation von Datenbeständen zur Verfügung.

T

TrueDOP

True Orthophotos sind, im Gegensatz zu DOP, grundsätzlich von Verzerrungen und Umklappeffekten freie und maßstabsgetreue Rasterdaten photographischer Abbildungen der Erdoberfläche sowie der auf ihr befindlichen Objekte. Sie werden aus orientierten Luftbildern und einem daraus berechneten digitalen Oberflächenmodell abgeleitet. Hoch aufragende Objekte wie insbesondere Gebäude erscheinen immer senkrecht stehend, so dass das Bild keine sichttoten Bereiche enthält.

U

UKO-Format

Einfaches ASCII-Datenformat für flächenförmige Geometrien. Die Eckpunkte eines Polygons werden als blanke Koordinatenwerte in einer Textdatei gespeichert, wobei der erste Punkt am Ende noch einmal aufgelistet wird zum Zeichen, dass sich das Polygon an dieser Stelle schließt. Es werden keinerlei Informationen zur Art des Polygons, zum Koordinatenreferenzsystem oder zu attributiven Beschreibungen dieses Objekts gespeichert, genausowenig Aussagen zur Visualisierung. UKO-Dateien können mehrere Polygone enthalten. Polygone können Ex- oder Enklaven enthalten.

UTM

Universale Transversale Mercatorprojektion. Ein mathematisches Verfahren zur (winkeltreuen) Abbildung von sphärischen Koordinaten der Erdoberfläche in ein planes Koordinatensystem.

V

Vektordaten

Darstellung von geographischen Objekten durch (zwei- oder dreidimensionale) kartesische Koordinaten. Jedes Merkmal wird durch eine Reihe von Koordinaten, Linien und Flächen dargestellt, die seine Form definieren.

W

WebGIS

Geoinformationssystem, das auf Web-Technologien aufbaut. In der Regel und im Gegensatz zu einem DesktopGIS dient ein WebGIS meistens primär der Präsentation von Geodaten, teilweise auch der Datenerfassung und -pflege, weniger der Analyse dieser Daten. Der Benutzer benötigt, ebenfalls im Gegensatz zu einem DesktopGIS, lediglich einen Browser auf seinem Arbeitsplatz. Daten, Anwendungen und Rechenleistung stellen ein oder mehrere Server zur Verfügung. Der Kartenteil von GeoPort.VR ist das WebGIS-Projekt kvwmap, mit dem Geodaten erfasst, bearbeitet, visualisiert, verbreitet, im- und exportiert, gedruckt und analysiert werden können.

WFS Web Feature Service

Der internetgestützte Zugriff auf Geodaten innerhalb einer verteilten Geodateninfrastruktur (GDI), der sich auf Vektordaten stützt, wie sie in Datenbanken abgelegt werden können. Gemäß der Spezifikationen des OpenGIS Consortium OGC ermöglicht ein WFS den Zugriff auf Objekte (Features) in Datenbanken und gibt das Ergebnis als unabhängiges Dateiformat Geography Markup Language (GML) zurück. Der Nutzer wird einen Web Feature Service üblicherweise in ein geeignetes DesktopGIS oder WebGIS einbinden. Der WFS überlässt dem dienstaufrufenden GIS die Ausgestaltung der Objekte in der Karte. Wenn Sie die folgende komplette Adresse in die Adresszeile Ihres Browsers kopieren, wird ein WFS aufgerufen (Informationen zu einem Baum des sog. Baumkatasters):

 https://geodienste.lk-vr.de/geoserver/regismv/wfs?SERVICE=WFS&VERSION=1.0.0&REQUEST=GetFeature&TYPENAME=regis:baumkataster&maxFeatures=1

Wichtige Sammlungen von Web Feature Services sind in MV die Kartendienste des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG M-V) und die Geowebdienste des Landesamtes für innere Verwaltung (LAiV M-V).

WMS Web Map Service

Dient der Web-gestützten Erstellung von digitalen Karten innerhalb einer verteilten Geodateninfrastruktur (GDI). Gemäß der Spezifikationen des Open Geospatial Consortium OGC kann über einen WMS-Dienst ein Geodaten-haltender Server angesprochen werden, der ein der Abfrage gemäßes Kartenbild zurückliefert oder optional Sachdaten zu einem abgefragten Objekt. Der Nutzer kann einen Web Map Service über ein geeignetes GIS- oder WebGIS-Tool nutzen oder ganz grundlegend den WMS über seinen Webbrowser ansprechen, in dem die Karte bzw. die Sachinformationen dann angezeigt werden. Dieser GetMap-Beispiellink ruft einen WMS auf, der sog. Bodenrichtwerte des Fachdienstes Kataster und Vermessung beinhaltet und fordert ein Kartenbild in einem bestimmten räumlichen Ausschnitt an. Dieser GetFeatureInfo-Beispiellink ruft einen WMS auf, der die im Liegenschaftskataster gespeicherten Adressen des Landkreises beinhaltet und fordert Sachdaten zu einem bestimmten Objekt an.

Wichtige Sammlungen von Web Feature Services sind in MV die Kartendienste des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG M-V) und die Geowebdienste des Landesamtes für innere Verwaltung (LAiV M-V).

X

XML

Extensible Markup Language. Ein Standard des W3C zur Erstellung maschinen- und menschenlesbarer Dokumente in Form einer Baumstruktur. Im Bereich der Geo-Webdienste wird es als plattformunabhängiges Austauschformat eingesetzt, dort in der Regel als Geographic Markup Language (GML). Die ALKIS-Strukturen sind XML-basiert.

XPlanung

Ein E-Government-Projekt des IT-Planungsrates der Bundesregierung, welches das Datenaustauschformat XPlanGML entwickelt, das den verlustfreien Austausch von Daten aus Bauleitplänen (sowie Regionalplänen und Landschaftsplänen) ermöglichen soll. Dabei wird derkomplette Planinhalt vollständig digital beschrieben.